Wie viel kostet Software für Steuerberater? - Teil 1: Erste Richtwerte

Die Nutzung steuerspezifischer Software ist in Zeiten der Digitalisierung für Steuerberater und -kanzleien unabdingbar geworden. Steuerkanzleien, welche gegenwärtig noch nicht im entsprechenden Umfang digital arbeiten, sind dringend dazu angehalten, ihre Beratungsdienstleistungen und ihre internen Prozesse zu digitalisieren. Besonders relevant in diesem Zusammenhang ist indes die Frage, mit welchen (laufenden) Kosten eine digitale Kanzleiführung und Beratung zu rechnen ist. Mit diesem Beitrag geben wir Ihnen erste Impulse und Einschätzungen nach Maßgabe allgemeiner Preisfaktoren. Im zweiten Teil dieser Beitragsreihe gehen wir zudem auf individuelle Aspekte ein, welche den Preis wesentlich beeinflussen können.

Was kann Steuerberatungssoftware?

Kanzleisoftware für Steuerberater zielt im Wesentlichen auf die Digitalisierung des Tagesgeschäfts und der Kanzleiorganisation und -führung ab. Davon inbegriffen sind insbesondere die softwaregestützte Erstellung der Buchhaltung, des Jahresabschlusses und der Steuerdeklaration, ggf. auch automatisierte betriebswirtschaftliche Auswertungen (BWA). Daneben wird ein Dokumentenmanagementsystem (DMS) bereitgestellt und eine digitale Verbindung mit Mandanten gewährleistet. Konkret bieten Softwares für Steuerberater idR folgende Lösungen:

  • Digitale Finanzbuchhaltung: (halbautomatisierte) Vorerstellung von Buchungen, Integration von Belegen des Mandanten durch Verknüpfungen, bestimmte Zusatzfunktionen wie z.B. Bankingschnittstellen oder Import von Kassenbuchungen von Mandanten (z.B. durch Verknüpfung mit einem webbasierten Kassenbuch)

  • Lohn- und Gehaltsbuchhaltung: (halbautomatisierte) Erstellung, digitale Personalakten, Unterstützung von Spezialbereichen (z.B. Tarife, Pflege, etc.)

  • Jahresabschlusserstellung: vorangelegte Schemata, Verknüpfung mit Buchhaltung und damit hohes Automatisierungspotenzial

  • Steuerdeklaration: (vorausgefüllte) Steuererklärungen für alle relevanten Steuerarten (ErbSt ggf. separat buchbar), elektronische Bescheidprüfung, medienbruchfreie Kommunikation mit Finanzverwaltung

  • Digitale Kanzleiorganisation und DMS: digitale Dokumentenverwaltung und -speicherung, zentrale Terminverwaltung, Schnittstellen zu Microsoft Office, etc.

  • Digitale Kommunikation mit Mandanten: Übermittlung von Belegen, ggf. webbasierte (GoBD-konforme) Kassenbücher

  • (Halb-) Automatisierte betriebswirtschaftliche Auswertungen: Auswertungen durch Verknüpfung der Daten aus Buchhaltung inkl. automatischer Speicherung im DMS, alle relevanten Kennzahlen inkl. grafischer Darstellung

Problem: Intransparente Preisgestaltung

Durch die Implementierung der Software ist nicht nur eine effizientere und ressourcensparendere Arbeitsweise zu erwarten. Diese wirtschaftlichen Vorteilen stehen nicht zu unterschätzende Kosten gegenüber.

Problematisch in dieser Hinsicht ist, dass nicht alle Softwareanbieter ihre Preisgestaltung offenlegen. Hinzu kommt der zumal vorgesehene modulare Aufbau, welche die Preistransparenz erheblich erschwert. Aber auch Komplettlösungen sind nicht immer vollständig einsehbar. Daneben sind Preise oft gestaffelt nach Arbeitsplätzen oder Mandanten oder variieren bei modularem Aufbau zusätzlich nach den gewählten Funktionen. Für kleine Kanzleien, welche besonders auf ihre Kostenpositionen zu achten haben, stellt dieser Umstand eine erhebliche Hürde dar. Damit Sie vor einer Entscheidung wissen, mit welchen Kosten Sie im Regelfall für eine Kanzleisoftware rechnen können, geben wir Ihnen im zweiten Teil dieses Beitrags die Preisspannen für Basis- und Premiumpakete für kleine Kanzleien (meist 1-3 Arbeitsplätze, ca. 100 Mandanten) oder mittelgroße Kanzleien (rund 10 Arbeitsplätze, über 250 Mandanten) an. 

Die Preise der Kanzleisoftware sind unabhängig ermittelt und ergeben sich aus errechneten Durchschnittspreisen, damit Sie konkret abschätzen können, welche Kosten realistisch auf Sie zukommen. 

Preise für die Kanzleisoftware für Steuerberater

Preisbeispiele: Wie viel kostet Steuerberatungssoftware?

Kleine Kanzlei

  • Basispaket: ca. 115-300 Euro/Monat

  • Premiumpaket: ca. 178-350 Euro/Monat

Mittelgroße Kanzlei

  • Basispakete: ca. 200-400 Euro/Monat

  • Premiumpakete: ca. 290-800 Euro/Monat

Beachten Sie: Viele Anbieter bieten neben Komplettlösungen auch die Zusammenstellung einzelner Module an. Hier ist mit sehr unterschiedlichen Preisen zu rechnen. Zwar bietet diese Möglichkeit ein hohes Maß an Individualität, allerdings können auch die Preise für diese Form höher sein als bei Paketen. Alle Angaben ohne Gewähr!

Im zweiten Teil dieses Beitrags geben wir Ihnen eine erste Anleitung nach welchen Kriterien Sie ein Produkt auswählen können. Lesen Sie diesen Beitrag hier:

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Wie viel kostet Software für Steuerberater? - Teil 2: Es kommt auf Sie an…

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Wie viel kostet die E-Akte? Teil 2: Wie wähle ich meine Kanzleisoftware?